DINGLE WAY

// NASS BIS AUF DIE KNOCHEN

Wie ein türkisches Dampfbad umhüllt mich der feine Regen, als ich um kurz vor 9:00 das Guesthouse verlasse. Abgelöst von peitschendem Regen, der mir Striemen über das sonnenverbrannte Gesicht zieht. Doch die dramatischen Wolken kündigen eine Auflockerung an.

Die nächsten 1,5 Stunden bleibt es trocken, es geht quer feldein über Kuhwiesen und über Strände. Mittlerweile nieselt es wieder – ich bin bereits 4 Stunden unterwegs – ich suche hungrig den heißersehnten Pub auf. Leider gibt es erst später etwas zu Essen. Also nur Bier und eine Cola…

Der Abschnitt, der nun folgt war der absolute Horror – nicht, dass fast 6 Stunden Dauerregen reicht. Nein! Der Regen knallt mir vom Festland in die Seite – und das mit der Intensität einer Massagedusche! Auf der anderen Seite fallen die Klippen metertief ins Meer. Meine Schuhe sind undicht, ich stehe im Wasser. Mehrmals versinke ich in der Wiese, der Schlamm quillt beim Laufen durch die Ösen der Schnürsenkel. Ihr werdet wohl auf der Insel bleiben, meine Kleinen. Ich hoffe nur noch, dass ich keine Blasen bekomme und dass nicht alles im Rucksack nass ist.

Nach 6,5 Stunden und fast 27 Kilometern!!! erreiche ich das Ocean View B&B. Im Eingang entledige ich mich der triefenden Schuhe und sichte den Inhalt des Rucksacks – etwa der halbe Inhalt ist trocken geblieben. Kathy packt meine Wäsche in die Maschine – die Schuhe & den Rucksack in den Trockenraum. Nur noch heiß Duschen und n Film schauen – ich will heut gar nix mehr. Mein Essen besteht aus dem restlichen Früchtebrot, denn es schüttet immer noch wie Sau und mit den einzigen trockenen Klamotten am Leib werde ich nicht den Weg zum Pub antreten. Wohlweislich habe ich hier morgen einen Ruhetag geplant. Zeichnen, Lesen und im Trockenen bleiben.

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