// VIA DE LA PLATA 2022

Um kurz vor halb 6 verlasse ich heute morgen das Haus und starte Richtung Flughafen. Im Airliner wartet bereits Oli auf mich… die Vorfreude steigt!

Nach einem triefenden Egg-Beef-Donut und einem kompletten Zerlegen meines Rucksacks bei der Sicherheitskontrolle sitzen wir auch schon im Flieger.

¡HOLA SEVILLA! – das Abenteuer Andalusien 2022 hat begonnen.

In Sevilla nehmen wir den Bus in die Stadt und kurz darauf sitzen wir bereits in unserer ersten Tapasbar. Wir futtern uns durch sämtliche Bars und probieren regionale Cervezas.

Danach checken wir in unsere Pension ein und sind jetzt schon ziemlich groggy – wir rappeln uns dann doch noch mal auf und genießen Cafe von Leche und Churros. Geflasht von den vielen Eindrücken kehren wir um 22:30 Uhr in unsere Pension zurück und draußen tobt noch das pure Leben! Sevilla – wir haben uns schwer in dich verliebt!

TAG 1 // Sevilla – Guillena

Nach einem stilechten Frühstück mit Kaffee und Croissant holen wir uns unseren ersten Stempel in der Kathedrale von Sevilla ab. Wir fühlen uns jetzt wie echte Pilger.

Doch die Suche nach den gelben Pfeilen gestaltet sich schwieriger als erwartet. Na endlich!

Der heutige Tag war der absolute Hammer: ein Highlight nach dem anderen. Das Glücksgefühl der ersten Pfeil-Sichtung. Drei Ochsenkarren, die uns entgegen kommen. Erkundung des Amphitheaters von Itálica. Gefährliche Straßenüberquerungen. Durchwaten einer Furt. Die endlose Weite der Via de la Plata. Und das glückliche Gefühl nach 30km in den Knochen und einer heißen Dusche ein kaltes Bier samt Menu del Día zu verputzen. Genialer Tag!

Tag 2 // Guillena – Castilblancco de los Arroyos

Olivenbäume so weit das Auge reicht, Mandarinenplantagen, wilde Pferde, viele Hügel, warmer Wind – Hammer Aussichten.

Gut 20 Kilometer war die heutige Strecke – untergekommen sind wir in einer kleinen Pension. Abends gab’s Cerveza und Essen in Castilblanco de los Arroyos

Tag 3 // Castilblancco de los Arroyos – Almadén de la Plata

…startet um kurz nach 9… die ersten 16 Kilometer geht es direkt an der Straße entlang – ein ständiges auf und ab, was zwar sehr kräftezehrend ist, aber für Wahnsinns Ausblicke sorgt.

Nach der Strecke geht’s für die zweite Hälfte in den Naturpark „Sierra Norte“. Korkeichen, Pinien und eine herrliche Berglandschaft warten auf mich. Lavendel und Rosmarin wachsen hier wie Unkraut und füllen die Luft mit einem herrlichen Duft. Gegen Ende gibt’s noch einen sehr sehr steilen Anstieg, der aber mit einer megaaa Aussicht belohnt wird.

Den Abend lassen wir mit Knabber und kaltem Bier bei angenehmen Ende Februar Temperaturen im Hof ausklingen.

Tag 4 // Almadén de la Plata – El Real de la Jara

…startet mit einem Iberico Bocadillo, Cafe con Leche und einem Kirschlikör. Wir sehen das erste mal Schwarzschweine und kommen uns den ganzen Tag vor, als würden wir durch ein riesiges Wildgehege laufen.

Der Weg super abwechslungsreich und voller Überraschungen. An der Herberge angekommen treffen wir Alex und Leon, erst gibt’s ne Riesen Waschsession und später gehen wir Bier trinken und essen – schöner Pilgertag heute!

Tag 5 // El Real de la Jara – Monesterio

…startet relativ früh mit einem Cafe con leche. Den Bocadillo lassen wir uns einpacken. Nun geht es relativ gechillt über Schotterpisten an Weideland vorbei.

Nach 13KM gibt’s den ersten Stopp an einer Autobahnraststätte. Mittlerweile haben wir Andalusien verlassen und sind in der Extremadura.

Die Sonne ballert mittlerweile richtig runter und die letzten Hügel sind schwer – in Monasterio gönnen wir uns nach 2 Tagen Herberge ein Einzelzimmer mit Bad. 12€ Pilgerpreis!

Tag 6 // Monesterio – Calzadilla de los Barros

…startet sehr neblig. Nach einem Kaffee und Honiggebäck decken wir uns im Supermarkt mit Proviant ein. Jetzt geht es durch riesige Weideflächen rechts Kälbchen und links ist überall das Gegrunze der Schwarzschweine zu hören aber wir haben noch kein einziges gesichtet…

…das bleibt auch so. Dafür laufen wir an riesigen Rinderherden vorbei. Es ist wolkig und windig. Das perfekte Wanderwetter!

Zwischendrin müssen wir noch an einem Buschbrand vorbei und Oli füttert Schwarzschweine.

Endlich im Ort angekommen irren wir fast eine Stunde durch die verschachtelten Gassen um eine Bar zu finden, die geöffnet hat. Mittlerweile haben wir es satt nochmal alles abzulaufen um ein Bett zu suchen. Kurzerhand entschließen wir uns mit dem Taxi die Herberge im nächsten Ort anzusteuern. Diese entpuppt sich als Fernfahrermotel/ Pilgerpension. Es gibt Essen & kaltes Bier – ein abenteuerlicher und schöner Tag heute!

Tag 7 // Calzadilla de los Barros – Zafra

…startet mit einem Kaffee an der Fernfahrer Pension. Wir verlassen Rodriguez in der Morgendämmerung – unser heutiges Ziel ist Zafra. Bei bewölktem Himmel durchqueren wir die ersten Weinberge, es zieht bös zu und ich packe meinen Rucksack ein – wir kommen bei Regen in Zafra an. Wir checken in der Albergue „Vincent Van Gogh“ ein und genießen die Gastfreundschaft von Claire und Antonio.

Während die Wäsche im Waschsalon ist, machen wir uns auf Nahrungssuche. Nach einem leckeren Menu del Día machen die Jungs Siesta und ich erkunde die Stadt… ein entspannter Tag!

Tag 8 // Zafra – Villafranca de los Barros

…startet um kurz nach 7°°. Nach einer Stunde laufen erreiche ich ein kleines Café. Dort wärme ich mich erstmal auf, denn draußen sind’s noch bitterkalte 3°C Hier treffen sich die lokalen Rentnerinnen – und in kürzester Zeit erinnert die Atmosphäre an eine Großmarkthalle.

Nach 2 Toasts und 2 Kaffees dröhnen mir die Ohren und ich genieße die Ruhe des restlichen Weges.

Es geht über Rote Pisten durch Weinberge und Olivenhaine bis wir auf unser erstes „weißes Dorf“ zulaufen.

Tag 9 // Villafranca de los Barros – Mérida

…startet mit einer Busfahrt nach Torremeja. Die 27 km Strecke haben wir ausgelassen und es geht auf unsere letzte Etappe nach Mérida.

Hier bleiben wir 2 Nächte, dann geht’s noch für ein paar Tage ans Meer

// Mérida

Unser Tag beginnt mit der Suche nach einem geöffneten Café – frisch gestärkt besuchen wir das Amphitheater und das Römische Theater von Mérida.

Wir entspannen auf der Plaza de España und treffen Alex und Léon wieder. Nach der Siesta haben wir einen letzten schönen Abend zusammen, besuchen ein vegetarisches Restaurant und naschen Churros – wir verabschieden uns Richtung Meer… Léon hat noch 17 Tage Zeit und Alex läuft bis Santiago – wie gerne wären wir jetzt mitgestiefelt.

// Cádiz

Nach einem verregneten ersten Tag an dem wir hauptsächlich unsere Akkus aufgeladen haben ging es heute zur ersten Erkundung Cádiz‘.

Wir umrunden die Stadt entlang des Atlantiks und begeben uns dann in die Altstadt. An den Markthallen gibt’s Tapas und jetzt ne kurze Siesta, bevor wir später noch mal raus kriechen

Cádiz – was bist du doch für eine schöne aufregende Stadt…

… das ganze mal von oben. Wir haben uns heute treiben lassen: Besichtigung der Kathedrale & Aufstieg zum Glockenturm, kleine grüne Papageien beobachtet, im Getümmel der Markthallen gewesen, Oli war beim Barbier, Tapas Essen, Siesta…

// Jerez de la Frontera

Um 10:30 haben wir unser geliebtes Cádiz verlassen und sind mit der Fähre nach „El Porte de Santa Maria“ übergesetzt. Von dort mit dem Zug nach Jerez… großartige Flamenco Figuren lassen bereits den Flair der Stadt erahnen- während unseres Mittagessens fizzelt es erst und wird zu einem üblen Regen – völlig durchnässt kommen wir in unserer Wohnung an. Miguel lässt uns ins Warme und zeigt uns alles was wir wissen müssen. Mittlerweile haben wir uns aufgewärmt und freuen uns auf die morgige Erkundungstour. Heute gibt’s nur noch Fußball für Oli und ein Buch für mich…

Unsere Entdeckungsrour in Jerez startet im Alcázar – dort sind wir um 9:30 fast allein und genießen den eindrucksvollen Ort.

Anschließend versuchen wir an der Markthalle das ersehnte Sandwich zu bestellen, dank dürftiger Spanischkenntnisse bekommen wir aber nur ein Brot mit Streichwurst und Tomate. Oli ist danach im Supermarkt verschwunden und ich hab mich auf Souvenir-Jagd begeben… leider muss ich sagen: außer Flamencozubehör gibt es nicht viel zu kaufen. Später treffen wir uns wieder zum Mittagessen und die Stadt ist rappelvoll…. Später gibt’s noch einen gemütlichen letzten Abend.

Das Taxi kommt am frühen Morgen zum Bahnhof – Sevilla – Flughafen – Frankfurt. Was ein schöner Urlaub. Andalusien wir kommen definitiv wieder!