LAPPLAND

LAPPLAND 2018 – AUF DEM KUNGSLEDEN // MEIN ABENTEUER IM FJÄLL II

4 Alesjaure – irgendeine Bergwiese an einem Fluss // 9 KM

Heute ist mit 24°C & Wind perfektes Laufwetter. Ich lausche den Fjällmöwen und bilde mir ein, zwei Lemminge gesehen zu haben – oder waren es doch eher die berüchtigten Fjällhamster?! Jeder weitere Kilometer macht mich geruchstechnisch mehr und mehr zu einem Iltis.

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Meine Klamotten & ich brauchen ein Bad, also wird Ausschau nach dem perfekten Lagerplatz gehalten. Eine kleine Anhöhe, unweit vom Fluss mit Blick auf den Weg, soll’s sein. Sauber und glücklich koche ich mir einen Kaffee und gönne mir zwei Balisto.

Eine Weile genieße ich die Idylle und schrecke hoch, als ein Hubschrauber unweit von mir zum landen kommt – kurz werde ich panisch, male ich mir aus, hier vertrieben zu werden. Die Arbeiter wuseln 45 Minuten irgendwo auf dem Weg rum, ich kann leider nicht sehen, was da vor sich geht – Kettensägengeräusche und ein abtransportierter orangefarbener Sack befeuern mein Kopfkino… der Helikopter kommt nach einer gefühlten Ewigkeit zurück – eine Brücke im Schlepptau. Es wurden nur die Wege erneuert – ich bin erleichtert.

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Am nächsten Morgen war geplant früh zu starten und den Tjäktja Pass in Angriff zu nehmen. Doch es kommt ganz anders: um 6:00 Uhr setzt ein Dauerregen ein, der sich erst um 19:00 Uhr wieder verabschiedet. Meine Entscheidung dauert etwas, aber im Enddefekt bin ich froh um meinen Tag im Zelt. Lesen & Kaffeevorräte minimieren.

irgendeine Bergwiese an einem Fluss – kurz hinter Sälka // 17,5 KM

Der heutige Tag steht im Zeichen der Flussüberquerungen. Morgens quäle ich mich aus dem warmen Schlafsack und tapse in den Tag – bereits 10 Minuten später hört die Wegmarkierung am Ufer eines Flusses auf und wird auf der gegenüberliegenden Seite frech weitergeführt. Oh Mann, ich habe jetzt keinen Bock alles wieder auszupacken, rein in die Crocs und durch den Fluss zu waten – das muss anders gehen… dachte ich mir und laufe meinen ersten Umweg.

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Geröll statt Fluss! Und das ist dann auch das zweite Motto des Tages. Geröllfelder bestimmen heute mein Lauftempo. Die Umgebung kann ich nur wahrnehmen, wenn ich kurz innehalte. Ansonsten heißt’s „OBACHT AUF DIE HAXN!“ Fertig & Glücklich komme ich oben auf dem Pass an. Angeblich kann man hier bei guter Witterung mit Handyempfang rechnen. Doch die Smartphones werden umsonst gen Himmel gestreckt… hier gibt es nur mich, den schweren Rucksack und ab und zu mal ein paar Wanderer. Beim Abstieg von den 1150 Metern ist zwar immer noch sehr viel Geröll zu überwinden, aber es ist weniger anstrengend als der Weg nach oben.

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Der Moment, in dem man die Sälka – Hütten entdeckt ist unbeschreiblich. Ich weiß nicht, ob es die Freude auf ein kaltes Bier ist, oder die Gewissheit, dass man sich bald nach einem Lagerplatz umsehen darf. Mein Zelt steht heute wieder an einem Fluss, das kalte Bier ist lecker – ich falle schnell in den Schlaf.

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