LAPPLAND

LAPPLAND 2018 – Auf dem Kungsleden // Mein Abenteuer im Fjäll I

Seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück in der Zivilisation, ich bin gesund und munter aus der Wildnis zurück… fangen wir doch von vorne an.

// Anreise

Samstag Morgen 4:30Uhr – Kathi wartet samt Hunden auf dem Rücksitz im Auto auf mich… ich wuchte meinen Rucksack in den Kofferraum und lasse mich zum Flughafen kutschieren. Der erste Flieger bringt mich nach Stockholm, der zweite nach Kiruna. Die erste Nacht verbringe ich im Camp Ripan.

Sonntag Früh: mit dem Zug nach Abisko. Dort schlage ich mein Zelt auf dem Campingplatz der Turistation auf. Abends mache ich noch einen kleinen Ausflug zum See Torneträsk, der von Dezember bis Juni komplett zugefroren ist, bevor es am nächsten Morgen auf den Kungsleden geht.

// Etappen

1 Abisko – Nissonjohka // 4 KM

Der erste Teil des Kungsleden führt durch den Nationalpark von Abisko. Wildzelten ist bis auf die eine Möglichkeit am Nissonjohka verboten. Meine erste Nacht auf dem Weg: Zeichnen und Chillen am Fluss.

2 Nissonjohka – kurz hinter Abiskojaure // 11 KM

„Hej Hej“ ganz Schweden scheint hier seine Wandertage zu verbringen. Der Weg ist voll, die Sonne brennt runter und ich kämpfe mit dem knapp 23 Kilo Rucksack auf meinem Rücken. Ich schleppe mich bis kurz hinter die Nationalparkgrenze und versuche ein Plätzchen in der Nähe eines Flusses zu finden. Schon jetzt merke ich wie wichtig die Wasserversorgung sein wird. Gegen 16:00 entdecke ich den perfekten Platz zwischen Blaubeerbüschen und Birken. Von der Hitze habe ich Kopfweh, ich hole Wasser, wasche mich am Fluss, trinke Kaffee und schlafe erst mal 4 Stunden. Gegen 21:00 wache ich erholt auf und freue mich, dass ich noch ganz lange schönes Wetter habe.

3 Kurz hinter Abiskojaure – Alesjaure // 11,5 KM zu Fuss – 7 KM mit dem Boot

War es gestern schon unerträglich heiß, so wird es heute noch getoppt – auf dieser Etappe sind 480HM zu überwinden. Über Geröll und viele Planken. Nun macht die Schwebebalken Tortur aus der Schulzeit endlich Sinn: sicher durch das schwedische Fjäll balancieren. Ich erreiche die Baumgrenze und habe nun für die nächsten Tage keine Möglichkeit mehr mich in den Schatten zu retten. Hier beginnt die typische Fjälllandschaft. Es ist sehr bergig – Schnee liegt auf den Gletschern.

Der Plan mein Camp heute an den Ufern des Rádujávri aufzuschlagen wird durch ein nahendes Gewitter vereitelt. Außerdem geht mein erstes Mückenmittel zur Neige und wird mich heute Abend nicht mehr schützen können – ich brauche Nachschub. Ich entscheide mich die letzten Kilometer bis Alesjaure mit dem Boot überzusetzen, und würde mal sagen die knapp 35€ waren hier gut investiert. Die Welt scheint unterzugehen – zusammen mit 9 weiteren Passagieren harren wir so lange aus, bis es nur noch nieselt.

In der Alesjaure Stuga kaufe ich Cola, Bier, Nüsse und Mygga. Kurz hinter der Station schlage ich mein Zelt auf – ich vergesse es einen Fuss einzusprayen und habe innerhalb von kurzer Zeit 10 Mückenstiche am Knöchel.

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